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Was ist Moringa?

Dr. Adrian Schulte (Arzt für Naturheilverfahren, FA für Allgemeinmedizin, Ärztlicher Direktor des F.X. Mayer-Zentrums Bodensee) informiert über Rohkost und Moringa:

Moringa oleifera, der Meerettichbaum, hat in Südasien und Afrika eine lange Tradition als Nahrungsergänzungsmittel und auch als Heilmittel. Schon in den 5000 Jahre alten Veden wird es als „Sigru“ erwähnt. Der hohe Gehalt an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen macht die Blätter der Pflanze vor allem zu einer sinnvollen Nahrungsergänzung, die derzeit weltweit wiederentdeckt wird.

In einigen asiatischen Kulturkreisen wurden und werden auch andere Bestandteile der Pflanze zu medizinischen Zwecken verwendet. Dort werden der Pflanze zum Beispiel entzündungshemmende oder den Blutdruck stabilisierende Wirkungen zugeschrieben. Im Altertum wurde das Öl des Samens (Benöl, Behenöl) auch zu kosmetischen Zwecken eingesetzt. Letzteres möglicherweise deshalb, weil die Ölsäure, eine ungesättigte Fettsäure, Feuchtigkeit spendet und speichert und vor dem Austrocknen schützt. Heute erscheint uns das Potenzial des Pflanzensamens zur Aufbereitung von Trinkwasser als besonders interessant.

Wissenschaftlich gilt das Interesse auch dem Wirkstoff Zeatin, der in Moringa enthalten ist. Er gehört zur Familie der Cytokinine und wird aufgrund seiner Rolle für den Nukleinsäurestoffwechsel mit einer Unterstützung der Versorgung der Zelle und mit einer positiven Wirkung auf die Alterung in Verbindung gebracht. Zeatinin wird als Cytokinin allerdings nicht nur vom Meerrettichbaum hervorgebracht (so der hiesige Name der Pflanze).

Moringa als Nahrungsergänzungsmittel

In erster Linie sind die Blätter des Moringa-Baumes in Europa aber durch ihre reichhaltigen Anteile an Nährstoffen zum Gegenstand des Interesses geworden. Eine Vielzahl von aktuellen Projekten in Asien, Afrika und Lateinamerika, die Moringa als Nutzpflanze gegen Mangelernährung fördern, unterstreicht die Bedeutung der Pflanze als wertvolle Option für die Ernährung.

Der Reichtum an Inhaltsstoffen in der Moringa-Pflanze ist geradezu verblüffend. Hier ist auf natürliche Weise kombiniert, was andere Nahrungsergänzungsmittel nur teilweise liefern: Amino- und Fettsäuren, Mineralstoffe, Proteine, Ballaststoffe, Enzyme, Phytamine und Vitamine. All diese Stoffe können unsere tägliche Nahrungsaufnahme ergänzen oder gar aufwerten.

Einige Beispiele: Moringa enthält u.a. Vitamin A, B1, B2, B3, B6, B7, C, D, E und K. Außerdem Mineralstoffe wie z.B. Kalzium, Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Phosphor, Bor, Chrom und Zink. Moringa enthält darüber hinaus mehr als 46 Antioxidantien (und ist damit eine der reichsten überhaupt bekannten Quellen an Antioxidantien) und den wichtigen Botenstoff Zeatin.

Eine Quelle von Antioxidantien und Aminosäuren

In Moringa sind auch antioxidante Stoffe und Aminosäuren enthalten, beides für den menschlichen Körper wichtige Nahrungsbestandteile.

Wie muss man sich die Wirkung von Antioxidantien vorstellen? Bevor sogenannte freie Radikale ein Elektron aus einer Zellmembran oder von einem wichtigen Körperprotein an sich reißen können, geben Antioxidantien dem freien Radikal freiwillig eines ihrer Elektronen ab – ein Schutz für die Zelle.

Moringa vereint eine Vielzahl von Stoffen, die antioxidant wirken: • Vitamin A, C, E, K • Magnesium, Zink, Selenium • Leucin, Choline, Zeatin • Chlorophyll, Beta-Sitosterol, Kampferol • Quercetin, Rutin, Caffeoylquinic Säure • Lutein, Zeaxanthin, Glutathione • Beta Carotin, Alpha Carotin andere Carotine • Stigmastero

Aminosäuren sind einerseits für die Ernährung des Menschen fundamental notwendig – darüber hinaus in Form von Körperproteinen aber auch wichtigster Bestandteil allerKörperzellen. Moringa enthält die folgenden 18 Aminosäuren: 1 Isoleucin 2 Leucin 3 Lysin 4 Methionin 5 Phenylalanin 6 Threonin 7 Tryptophan 8 Valin 9 Alanin 10 Arginin 11 Thyrosin 12 Asparaginsäure 13 Cystin 14 Serin 15 Lyzin 16 Histidin 17 Prolin 18 Glutaminsäure

Omega-3-Fettsäuren und der Kreislauf

Auch Omega-3-Fettsäuren sind ein wertvoller Bestandteil der Ernährung. Wissenschaftler attestieren den Omega-3-Fettsäuren, dass sie die Fließfähigkeit der Blutkörperchen verbessern und die Gefäße elastisch halten. Damit ist eine günstige Auswirkung auf Herz und Kreislauf verbunden. In der GISSI-Studie wurde den Omega-3-Fettsäuren eine Rolle beim Schutz vor Herzinfarkt zugeschrieben.

Die einzige Omega-3-Fettsäure, die wir auf jeden Fall mit der Nahrung aufnehmen müssen, ist die Alpha-Linolensäure, die nur in Pflanzen vorkommt. Der Körper muss Alpha-Linolensäure in längerkettige Fettsäuren umwandeln.

Zeatin – ein nützlicher Helfer

Darüber hinaus enthält Moringa Zeatin, ein Wachstumshormon. Es gehört zur Gruppe der Cytokinine – das sind Pflanzenhormone, welche bei den Pflanzen das Wachstum regeln. Eine für uns günstige Wirkweise von Zeatin ist die Verbesserung der Nährstoffaufnahme: Zeatin trägt zur Aufnahme vieler Vitalstoffe im menschlichen Körper bei. Es reguliert die Verfügbarkeit dieser Stoffe an der richtigen Stelle.

Ebenso günstig für den Anwender ist der Umstand, dass Zeatin den Abbau von Chlorophyll hemmt – was sich auch auf den Abau der im Moringa enthaltenen Proteine und Vitalstoffe positiv auswirkt.

Moringa oleifera im reiferen Alter

Der Wunsch, auch im Alter noch gesund zu bleiben, hat das Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig ein gesunder Lebensstil ist. Eine gute Ernährung kann dazu beitragen, Erscheinungen wie der Osteoporose, Immunschwäche, nachlassender Sehkraft oder Konzentration vorzubeugen.

Alle Vitamine, Mineralstoffe, Fett- und Aminosäuren, die man gerade im Alter braucht, sind in Moringa enthalten. Moringa kann somit helfen, dass man sich auch in reiferem Alter fit und vital fühlen kann. Wichtig sind vor allem die Vitamine A, B, C und E, die Mineralstoffe Calcium, Eisen und Kalium, sämtliche essentiellen Aminosäuren und Spurenelemente.

Moringa Oleifera für sportliche Menschen

Athleten und Sportler gehören zu den Menschen, die täglich hohe Leistungen erbringen. Nicht nur tägliches Training, sondern auch eine ausgewogene Ernährung ist eine Voraussetzung, um in Form zu bleiben. Moringa als sehr nährstoffreiche Pflanze kann in der Ernährung des Sportlers mit Vitamine, Mineralstoffen und Proteinen eine sinnvolle Rolle spielen.

Natürliche Vitalstoffe sind in Moringaprodukten reichlich enthalten und können vom Klörper gut aufgenommen werden. Mit seinem hohen Anteil an Eisen unterstützt Moringa die Hämoglobinbildung im Blut, wodurch die roten Blutkörperchen mehr Sauerstoff transportieren können.

Es wäre wünschenswert, dass sich die Wissenschaft in einer Zeit, in der das Bewusstsein für die Bedeutung der Ernährung wächst, verstärkt den Potenzialen des Moringa-Baumes widmet. Der „Baum des Lebens“ hat es verdient.

Genuss gehört zur Lebensqualität

Eine gesunde Ernährung sollte man allerdings nicht allein wegen der gewählten Lebensmittel und der ausgewogenen Nährstoffe für verwirklicht halten. Es kommt auch sehr darauf an, wie wir essen. Hier ist leider die alte Weisheit vom langsamen, gründlichen Kauen in Vergessenheit geraten.

Zudem ist ein genauer Blick auf die Qualität der Lebensmittel immer zu empfehlen. Denn nicht nur eine ausgewogene Ernährung spielt eine Rolle. Auch der Genuss sollte nicht zu kurz kommen – und da ist biologisch angebaute und schonend geerntete Rohkost eine schöne Bereicherung des Speiseplans und gute Alternative zu vielen industriell hergestellten Genussmitteln. Eine gute Alternative vor allem dann, wenn es so schmeckt, wie es die Natur heranreifen ließ.